Südkorea – Wissenswertes

Woran denkt ihr, wenn ihr Südkorea hört? Wahrscheinlich an Megastädte, K-Pop und vielleicht noch nordkoreanische Mittelstreckenraketen. Was die Wenigsten wissen: Korea ist ein wahres Wanderparadies und die KoreanerInnen lieben das Wandern. Ganze 22 Nationalparks beherbergt diese kleine Halbinsel, zu der noch einige tausend kleinere Inseln gehören. Südkorea liegt zwischen dem Ostchinesischen und dem Japanischen Meer und weist gerade einmal knapp 30% der Größe Deutschlands auf. Der mit 1950 Metern höchste Berg, der Halla-san, befindet sich auf der Insel Jeju.

Beste Reisezeit

Der Frühling und der Herbst eigenen sich am Besten, um Südkorea zu bereisen. Der Niederschlag ist gering und es ist nicht mehr so brütend heiß wie im Sommer.

Anreise

Nach Südkorea kann nur mit dem Flugzeug (oder per Schiff) gereist werden. Der Landweg via Nordkorea ist nicht möglich. Von Deutschland/ Frankfurt aus beträgt die Flugdauer eines Direktflugs zwischen 11:30 und 13 Stunden.

Geld

Die südkoreanische Währung ist der Won. Im Ballungsraum Seoul kann problemlos mit den gängigen deutschen Kreditkarten bezahlt werden, doch in etwas ländlicheren Gebieten, bzw. nicht ganz so stark touristisch frequentierte Orten, ist das nicht mehr unbedingt gegeben – auch nicht in deren Banken. Habt immer genügend Bargeld dabei um notfalls auch in die nächstgrößere Stadt zu gelangen!

Unterkünfte

Südkorea bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Unterkünfte, die meist eine kleine Besonderheit teilen: Das Bad. Traditionell sind Waschbecken und Dusche verbunden, und es ist vollkommen normal, das ganze Badezimmer nass zu machen. Vielleicht in dem Kontext ebenfalls interessant zu wissen: Wenn Handtücher bereit gestellt werden, sind das immer die sehr kleinen. Große Dusch- oder Badehandtücher gibt es nur in sehr westlich beeinflussten Unterkünften.

In Südkorea werden beim Betreten eines Hauses die Schuhe ausgezogen, man wechselt in Schlappen. Für das Bad gibt es separate Schlappen, die bereit stehen. Oft (gerade bei älteren Häusern) wird das Toilettenpapier in den Mülleimer geworfen, nicht heruntergespült.

Unterkünfte in Nationalparks

Die drei wohl bekanntesten Nationalparks sind der Seoraksan, der Jirisan und der Hallasan Nationalpark, in denen sich auch Koreas drei höchste Gipfel befinden. In den Parks gibt es Trails für jedes Fitnesslevel. Einfache, kurze Touren, bis hin zu anstrengenden, mehrtägigen Touren. Solltet ihr in einem der vier hier genannten Nationalparks unterwegs sein, solltet ihr euren Schlafplatz unbedingt im Voraus hier buchen. Ihr müsst einen Account erstellen und mit einer SMS bestätigen lassen. Achtung: Die Reservierungswebseite funktioniert nur auf dem Desktop, mobile wird nicht unterstützt! Die Unterkünfte werden zwei Mal im Monat (jeweils zum 1. und zum 15. um 10 Uhr morgens) freigegeben, sind aber oft innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Die Seite wird dann extrem langsam und die Bedienung etwas frustrierend. Immer wieder reinschauen lohnt sich, da oft wieder kurzfristig etwas frei wird. Wenn noch Plätze auf der Warteliste verfügbar sind, kann man sich dort eintragen. Aber Achtung: Es wird keine Benachrichtigung verschickt, wenn etwas frei wird, also regelmässig checken! Bezahlt wird dann vor Ort – die Hütten akzeptieren auch Kartenzahlung. Auf Emails antworten die Nationalparks übrigens erstaunlich schnell und geduldig.

In den Shelters gibt es je einen großen Raum für Frauen und einen für Männer. Geschlafen wird auf dem Boden – bringt unbedingt einen Schlafsack oder zumindest eine Luftmatratze mit, ansonsten liegt ihr auf dem blanken Boden. Um Kälte müsst ihr euch keine Gedanken machen, es wird ordentlich geheizt.

Navigation und Fortbewegung

Die Navigation mit Google maps funktioniert nicht, d.h. sie liefert keinerlei Ergebnisse. In Südkorea wird stattdessen die App Naver (Android/ Apple) zur Orientierung oder um sich Bus-, Zug- oder anderer Verkehrsverbindungen anzeigen zu lassen, verwendet. Für Seoul empfiehlt sich noch die Kakao App. Ansonsten hat Korea ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, z.B. verbinden die Hochgeschwindigkeitszüge KRX Seoul mit Busan in nur 2,5 Stunden. Manche Züge haben sogar Karaokekabinen an Bord. Als AusländerIn hat man die Möglichkeit den Rail Pass mit unterschiedlich langer Geltungsdauer vorab erwerben. Ich habe davon jedoch keinen Gebrauch gemacht.

T-money card

Unbedingt zu empfehlen ist die T-money card. Erhältlich ist diese in einem der zahlreichen Convenience Stores – ich habe meine direkt am Flughafen gekauft (für 4000 Won – Stand Sept. 23). Die Karte kann entweder in den Convenience Stores oder am bestimmten Bahnhöfen mit Bargeld (!) aufgeladen werden und dann zur Bezahlung vieler Dienste verwendet werden. Bezahlbar sind beispielsweise: Bus, U-Bahn, Taxi, Einkäufe in Convenience Stores oder bestimmten Läden wie beispielsweise Daiso. Für die Bezahlung öffentlicher Verkehrsmittel gibt es außerdem eine kleine Ermäßigung. Mehr Informationen zu der Nutzung der T-Money Card findet ihr hier.

SIM-Karte

Nach einiger Recherche habe ich mich für die esim von Airalo entschieden. Für 62 Dollar bekomme ich 30 Tage unbegrenztes Datenvolumen (Stand Sep. 23). Um die esim nutzen zu können, muss die App heruntergeladen und die esim installiert werden. Gezählt wird, sobald sich das Handy mit einem unterstütztem Netz verbindet, d.h. die esim kann in Deutschland aktiviert werde, der Nutzungsdauer beginnt jedoch in Südkorea.

Templestay

In Südkorea ist es möglich, ein- bis mehrtägige Aufenthalte in buddhistischen Tempeln zu buchen und zu leben, wie ein Mönch. Auf dieser Seite findet ihr alle Tempel, die dieses Programm auf Englisch anbieten, auch den Aufenthalt könnt ihr dort buchen. Ich habe zwei Tage mit in dem Golgulsa Tempel und kann diesem Programm nur jedem ans Herz legen!

Tipp

Koreanisch ist sicherlich keine leichte Sprache. Es ist aber von ungemeinen Vorteil, zumindest das Alphabet (Hangeul) zu lernen. Gerade außerhalb Seouls sprechen nur wenige Menschen Englisch. Ansonsten ist natürlich Google lens immer eine gute (und oftmals sehr amüsante) Übersetzungsoption. Südkoreaner benutzen für Übersetzungen die App Naver Papago (Android/Apple).

Preisniveau

Das Preisniveau in Korea ist vergleichbar zu Deutschland – sogar ein klein wenig günstiger.

Literatur

Ich bin großer Fan der “Gebrauchsanweisung für …”- Reihe (Piper Verlag), da sie erste Einblicke in fremde Kulturen ermöglicht und einen vor einigen Tritten in diverse Fettnäpfchen bewahren kann. “Gebrauchsanweisung für Südkorea” von Martin Hyun ist leicht zu lesen und steigert die Vorfreude auf dieses wunderschöne Land. Für die hard facts leistet der Lonely Planet solide Dienste. Sobald es jedoch um das Thema Wandern geht, sind das Internet und seine Blogs die beste Informationsquelle.

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